Steife Schulter
„Steife Schulter“ / „Frozen Shoulder“
Die „Frozen Shoulder“ ist eine der Hauptursachen, wenn Patienten mittleren Alters über eine eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter klagen.
Die Frozen Shoulder ist ein eigenständiges Krankheitsbild, bei dem sich die Gelenkkapsel entzündet und dadurch schrittweise die Beweglichkeit des Gelenks einschränkt wird. Häufig ist die idiopathische Form ( ohne äußere Ursache ). Häufig sind Frauen betroffen. Die Patienten schildern einen zunehmenden Ruhe- bzw. Belastungsschmerz und nächtliche Schmerzen über Wochen bis Monate und verneinen einen Unfall.
Typisch ist der Verlauf in drei Stadien.
Phase 1 (freezing):
Die Entzündung der gesamten Schultergelenkskapsel führt zu anfangs noch erträglichen aber dann zunehmend stärker werdenden und sehr heftigen Schmerzen. Eine stärkere Versteifung ist noch nicht feststellbar.
Phase 2 (frozen):
Auf dem Höhepunkt der Schmerzen beginnt die Schulter nun „einzufrieren“, gleichzeitig lassen die Schmerzen nach. Die Entzündung brennt mehr und mehr aus, die Versteifung schreitet voran.
Phase 3 (thawing):
Die Versteifung löst sich sukzessive wieder, die Beweglichkeit kehrt zurück – auch ohne Behandlung. In aller Regel bleibt eine geringgradige Bewegungseinschränkung.Ohne Therapie kann sich dieser Verlauf bis zu drei Jahren hinziehen. In der Praxis gilt für die Frozen Shoulder in aller Regel: ein halbes Jahr kommt sie, ein halbes Jahr bleibt sie, ein halbes Jahr geht sie.
Andere Schultererkrankungen müssen ausgeschlossen werden>
Das Impingement-Syndrom, eine Arthrose des Schultereckgelenks, eine Kalkschulter und eine Rotatorenmanschetten-Ruptur.
Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich eine eingeschränkte Beweglichkeit des Schultergelenks und als typisches Zeichen der Verlust der passiven Außendrehung.
Die Erkrankung ist zwar selbstheilend, eine ausreichende Therapie ist trotzdem nötig um den Verlauf abzukürzen und die Bewegungseinschränkung so gering wie möglich zu halten.
Therapie
Phase 1:
entzündungshemmende Schmerzmittel, evtl. auch Kortison Injektionen und Betäubungsmittel in das Gelenk. Soweit es die Schmerzen zulassen ggf. Physiotherapie (Krankengymnastik).
Phase 2:
Verstärkt Physiotherapie. Der Patient muss auch zu Hause konsequent und ständig üben.
Phase 3:
Die wieder zunehmende Beweglichkeit wird mit verstärkter Physiotherapie unterstützt.